Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Entwicklungshilfe und native Kost

Erstellt von admin am Montag 9. September 2013

Sachbezug: Entwicklungshilfe, benötigte Nahrungsmenge, native Kost

 

Welthunger -de.wikipedia.org-

Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist…und ich studiere … an der ….universität in …. In meinem aktuellen Projekt geht es um die Herstellung von Bananenpulver zur Nahrungsergänzung an indischen Grundschulen.

Ihr unternehmen scheint der perfekte Ansprechpartner zu sein und ich wäre Ihnen sehr für jegliche Hilfe dankbar. Die Landesregierung in …, Indien, hat zugesichert die Lieferung von Milch an Grundschulen landesweit zu subventionieren. Das Bundesland verfügt auch über zahlreiche Bananenplantagen, teilweise sogar aus kontrolliert biologischem Anbau.Das Zielprodukt kommt der Art.Nr.: 02BIOBA von Aminas wohl recht nahe. Selbstverständlich verstehe ich dass ihre Rezeptur mit Sicherheit geheim ist, dennoch wollte ich sie dazu folgendes fragen.

Ich ersehe aus ihren Inhaltsstoffangaben, das nur 25% des Pulvers aus Banane bestehen. Welche Funktion haben dann Quinoa und Amaranth?

Welche Möglichkeiten gibt es die reifen Bananen zu trocknen, und sie zu Pulver zu verarbeiten? Und welche Möglichkeiten gibt es zur Konservierung? Wahrscheinlich spielen Quinoa und Amaranth dabei eine Rolle, aber welche?

Meine letzte Frage bezieht sich auf die gesundheitsfördernden Auswirkungen. Sicherlich haben Sie Studien bzw. Links zu den entsprechenden Studien.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

 

Sehr geehrter Herr …,

um nicht die ganze Theorie wiederholen zu müssen und Sie nicht verleiten zu müssen, meine Bücher “Wohlfühlhormon Serotonin” und “Essenspausen”, Via Nova Verlag, 2012, kaufen und lesen zu müssen, schlage ich vor, dass Sie einmal auf die von mir verwaltete Homepage www.essenspausen.com gehen und da durchscrollen, was für Sie interessant sein mag.

Die Aminas GmbH kauft BIO-Produkte im Handel, deren Rohkostqualität zu einem guten Teil bewahrt ist, indem sie nur schonend getrocknet werden. Immer ist ein überwiegender Teil von Getreide- oder getreideähnlichen Produkten wie Amaranth und Quinoa enthalten(die auch gute Anteile an den für die Wirkzusammenhänge benötigten Proteinen haben).

Entscheidend für die angestrebten Wirkungen des Verzehrs der nativen Kost ist, dass diese weitgehend rohe Kost zu einem größeren Teil sehr fein gemahlen ist (60 µm) und zum Rest etwas gröber. Früchte und Gemüse sind nichts als gewisse inhaltliche und geschmackliche Bereicherung. Es kommt daher nicht darauf an, dass in einer Sorte “ausgerechnet Bananen” enthalten sind und in einer anderen Spirulina, in einer dritten Erdmandel, usw..

Die Hersteller nativer Kost haben k e i n e Geheimnisse, auch nicht in der Zusammensetzung ihrer Mischungen. Ich weiß indessen, dass es nicht reicht, den Verbrauchern zu erklären, dass sie native Kost auch selbst zusammenstellen können. Es macht sich ja doch kaum jemand die Mühe. Native Kost an den Markt zu bringen, ist schon keine leichte Aufgabe. Daher muss niemand Konkurrenz fürchten, weder im In- noch im Ausland.

Schließlich hat sich international die staatliche Kontrolle der Aussagen über die gesundheitliche Wirkung von Lebensmitteln durchgesetzt (health claims, codex alimentarius). Definitive Wirkaussagen sind nur erlaubt, wenn die Behörden sie genehmigen, in Europa die EFSA in Parma. Vor der Genehmigung steht eine wissenschaftliche Überprüfung, die in der Realität strenger ist als bei Arzneimitteln. Dabei weiß die Wissenschaft verteufelt wenig über :

 

  • die ungemein komplizierten Wirkzusammenhänge zwischen Nahrungsauswahl,
  • die Vorbereitung der Aufnahme,
  • die günstigsten Umständen des Verzehrs,
  • besonders des Zeitpunkts der Verstoffwechslung
  • und des davon abhängenden Ausnutzungsgrades
  • sowie der anschließenden Verteilung
  • und Lagerung der Mikronährstoffe
  • und ihrer Folgeprodukte
  • sowie die endgültige Nutzung in den ebenfalls nur ansatzweise erforschten funktionellen Abläufen in Körper, Geist und Gemüt!

Einen kleinen Teil der Geheimnisse habe ich, glaube ich, aufgedeckt. Dabei geht es um die komplette Aufschließung und Nutzung der Nahrungsinhalte bis hin zum körpereigenen Aufbau des zentralsten aller Steuerstoffe im menschlichen Gehirn, des Wohlfühlhormons Serotonin.

Gerade für Länder wie Indien ist wichtig:

Wer hinschaut, sieht, dass wir unzweifelhaft bei richtiger Nahrungsaufnahme viel weniger Nahrung brauchen als der Durchschnittsmensch in den westlichen Ländern regelmäßig vertilgt. Ich habe in den siebziger Jahren den indischen Subkontinent während zweier Monate kreuz und quer bereist und habe mit Hundert und mehr Menschen vor Ort gesprochen. Mir ist seit dieser Zeit geläufig, dass in wenig nicht zerkochter Nahrung solche großen Mengen an wertvollen Mikronährstoffen steckt, dass man sich damit gut gesund halten kann. Das besondere Problem damals (wohl auch heute noch zum großen Teil) ist, dass so viele Menschen in Indien selbst diese geringen Nahrungsmengen nicht abkriegen.

Ich bin der Meinung, dass meine Entdeckung des besonderen Wertes nativer Kost besonders in Indien großen Wert für die Versorgung und Gesunderhaltung der Menschen haben sollte. Leider ist in unserer Welt alles kommerzialisiert, selbst das nackte Überleben. Wenn jemand in Indien die Zusammenhänge ganz begreift, kann er dort Wunder wirken. Ich fürchte allerdings, dass die Gesetze von Marketing und Vertrieb dem eigentlich gut möglichen Erfolg auch in Indien im Wege stehen werden.

Alle Welt sucht die Gesundheit allein bei den Inhaltsstoffen der Nahrung und vergisst dabei, dass die Natur überall in der Welt so viel davon bietet, dass es in keiner Wachstumszone an irgendetwas mangeln sollte. Soweit ich sehe, ist der einzige Ernährungswissenschaftler, der wie ich der Meinung ist, dass die Art und Weise der Nahrungsaufnahme meist wichtiger ist als die Inhaltsstoffe, der österreichische Kurarzt Dr.F.X.Mayr. In dieser Beziehung lernen kann man zudem sehr von der berühmten russischen Wissenschaftlerin Dr. Galina Schatalova, die mit weit über 90 vor ein paar Jahren gestorben ist („Wir fressen uns zu Tode!“).Sonst aber fragt alle Welt nur danach, w a s man essen soll, um gesund zu sein. Dieser fundamentale Fehler beherrscht die Szene von Asien bis Europa und Amerika. Wie soll man das aber abstellen können, wenn die globale Wirtschaft blind darauf aus ist, nur immer weiter zu wachsen.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Ehlers

 

Sehr geehrter Herr Ehlers,

ich danke Ihnen sehr herzlich für die schnelle und umfangreiche Antwort. Sie haben mir sehr geholfen!

Beste Grüße

 

Sehr geehrter Herr …,

ich bin es, der für Ihre gute Frage zu danken hat. Ich habe die Gelegenheit genommen, unter Weglassung von Namen unsere Gedanken auf den Essenspausen-Seiten vorzustellen:

http://www.essenspausen.com/2013/09/

Unsere Welt ist falsch und grausam. In Wahrheit braucht niemand zu hungern oder an der Knappheit wichtiger Nahrungsinhalte zu leiden. Jede Regierung wäre in der Lage, das abzustellen. Wie Sie das schon richtig angehen, geht das am besten über die Schulen. Eine kluge Versorgung sicher zu stellen würde aber für die globalen Konzerne eine große Gewinneinbuße bedeuten. Sie brauchen den Hunger, die Krankheiten und die Spekulation mit Lebensmitteln!

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Ehlers

http://www.dritte-welt-hilfe.de/